Im ersten Blogbeitrag zum Thema „Lebensbalance“ haben wir untersucht, was dieser Begriff eigentlich bedeutet. Bis jetzt bleibt allerdings die Frage: Wann habe ich eigentlich den Zustand von Balance bzw. Ausgeglichenheit erreicht? Und äußert sich dieser Zustand bei jedem Menschen gleich?
Gibt es quasi eine Skala von 0-10 an der sich „Balance“ definieren lässt? Eine Zahl, die du erreichen kannst und bei der du weißt „Ohja, jetzt habe ich den gewünschten Zustand von allgemeiner Ausgeglichenheit erlangt“?
Nein, das gibt es natürlich nicht😉
Das entscheidest du ganz individuell für dich und jede:r andere auch.
Da Im-Gleichgewicht-Sein ein subjektives Gefühl ist und jede:r eine eigene Vorstellung davon hat, wie ein glücklich und erfülltes Leben aussieht, kann auch nur jede:r selbst dazu beitragen und dafür sorgen, dieses Gefühl zu erreichen.
Im Folgenden erkläre ich dir dennoch eine Sichtweise, die du ganz individuell anwenden kannst und die dich vielleicht dabei unterstützt, eine ausgeglichenere und positivere Haltung anzunehmen. Es geht um den Unterschied zwischen dem „Was ist“ und unserer Interpretation dessen.
Ob etwas in Balance ist, ist eine ganz eigene Bewertung. Eine Bewertung, die jede:r für sich trifft und keine objektive Wahrheit in sich trägt. Eine Bewertung beruht immer auf der Interpretation eines „Was ist“, also etwas ganz Reellem, etwas Sichtbarem.
Ein kleines Beispiel zum Verständnis😊
Nehmen wir Regen. In den meisten Fällen halten wir Regen in unseren Breitengraden eher für schlechtes Wetter. Auch wenn wir ihn nach Jahren trockener Landschaften, Ernteausfällen und Waldbränden zu schätzen wissen - die Gewohnheit, Regen als schlechtes Wetter zu sehen und zu bezeichnen, ist weiterhin tief in uns verankert. Gleichzeitig können wir uns sicher sein, dass Regen auf anderen Orten der Welt gefeiert, herbeigesehnt und als Glücksfall betrachtet wird. Hier gilt: Regen = gut.
Das bedeutet, dass Regen gar kein schlechtes Wetter ist. Genauso gut kann er schönes Wetter sein. Im Grunde genommen ist Regen erst mal nur Regen. Und es liegt an uns, wie wir diesen bewerten.
Und das gilt auch ganz allgemein. Es liegt immer an uns, wie wir Situationen sehen, sie bewerten und interpretieren. Unsere Interpretationen entstehen durch unsere Schlussfolgerungen, aus unseren eigenen Erfahrungen, aber auch aus den Einflüssen unserer Gesellschaft.
Bist du dir bewusst darüber, dass es einen Unterschied zwischen dem „Was ist“ und deiner Interpretation gibt, schaffst du dir die Möglichkeit, bewertungsfrei mit Situationen und Ergebnissen umzugehen und dir beispielsweise nicht von „schlechtem Wetter“ die Laune verderben zu lassen.
Stattdessen kannst du dir sogar antrainieren, dass Positive in deinem Leben noch stärker zu sehen und damit – und hier schließt sich der Kreis – maßgeblich zu einem Gefühl von Ausgeglichenheit beizutragen.
„Sei du der Leuchtturm deines Lebens – frei und selbstbestimmt durch inneren Frieden und Ausgeglichenheit.“
P.S.: Wenn du noch mehr über die Entstehung deiner Gefühle erfahren möchtest, lies auch meinen Blogbeitrag zu Bewertungen und Gefühlen!
Als zertifizierte Coach & Trainerin unterstütze ich Menschen und Teams, ihre Potenziale zu verwirklichen und ein Leben in höherer Qualität und neuem Bewusstsein zu erfahren.