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Berufliche Entfaltung – So unterstützt du dein Kind

8. Dezember 2022

Die Berufswahl ist für viele Menschen ein wesentlicher Bestandteil ihrer Identität und der Findungsprozess setzt bereits im frühen Kindesalter ein. Eltern nehmen hier als Bezugsperson eine wichtige Rolle ein. Damit sich Berufswünsche bei ihren Kindern entwickeln können, gilt es für Eltern das richtige Maß zwischen Zurückhaltung und Unterstützung zu finden. Aber was soll das bedeuten?

 

Kurz gesagt bedeutet es, ein:e Mentor:in für das Kind zu sein, anstatt Druck auszuüben; die Vielfalt beruflicher Möglichkeiten auf neutrale Weise aufzuzeigen und subjektive Bewertungen über Berufsfelder nicht als gesetzte Normen erscheinen zu lassen.

 

Häufig rutschen Eltern zum Beispiel Sätze heraus, wie „Wenn du was in deinem Leben erreichen möchtest, dann musst du …“, „Warum machst du nicht…“ oder „Hättest du mal...“. Beispielhaft möchte ich zwei dieser Aussagen im Detail beleuchten und damit vor allem verdeutlichen, welche Wirkung diese auf das Kind entfalten.

 

„Du sollst es einmal besser haben wie wir“


Der Ausspruch, das Kinder es „besser“ haben sollen, suggeriert, dass es den Eltern schlecht ging oder gar geht. Das die Eltern diese negative Beurteilung über ihr eigenes Leben haben, hat jedoch nichts mit dem Leben des Kindes zu tun. Sehr wahrscheinlich beurteilt das Kind dieselbe Situation sogar ganz anders, als es seine Eltern tun. Schließlich sind Beurteilungen subjektiv und sagen nichts über reale Tatsachen aus. An dieser Stelle sollten sich Eltern anschauen, welchen Vorwurf sie an ihre Eltern und/oder an sich selbst haben, der sie zu einer solchen Bewertung führt. Es ist jedoch weder die Aufgabe, noch die Verantwortung des Kindes, etwas „besser“ zu machen und damit das Leben der Eltern auszugleichen.


 

„Du musst was Anständiges lernen“


„Anständig“ – mal wieder eine Bewertung. Was ist schon anständig? Abitur zu machen, Mediziner:in zu werden oder doch eher einen handwerklichen Beruf zu erlernen? Vielleicht auch zur Polizei oder zur Bundeswehr zu gehen, „etwas fürs Land zu tun“?

Du merkst schon, auch hier ist Interpretation im Spiel. Wenn wir möchten, dass unsere Kinder glücklich sind, dann lasst uns sie einen Beruf wählen, der sie glücklich macht. Und das kann durchaus etwas Anderes sein, als das, was uns als Eltern glücklich macht.

 


Kinder sind keine „Wunscherfüllungsmaschine“, es ist nicht ihre Aufgabe den Erwartungen der Eltern zu entsprechen.

 

Natürlich weiß ich, das sind alles nur gut gemeinte Ratschläge. Aber nicht alle Kinder sind stark genug diesen zu widersprechen oder können auf einer solchen Basis eigenverantwortliche Entscheidungen treffen. Kinder suchen die Anerkennung ihrer Eltern und möchten sie stolz machen. Und genau deshalb lassen sie sich auch von ihren Eltern beeinflussen. Die Folgen dieser unterschwelligen Beeinflussungen treten später häufig in Form von Burnout und Depressionen auf, weil Menschen einen Beruf gewählt haben, der den Ansprüchen ihrer Eltern und der Gesellschaft entspricht, aber keinen, für den ihr Herz aufgeht.


 

Also wie macht man es nun anders?

 

Als Eltern können wir unsere Kinder nur dahingehend unterstützen, ihnen neutral ganz viele, in diesem Fall berufliche Möglichkeiten aufzuzeigen und sie darin zu ermächtigen, ihre eigene Wahl zu treffen. Auch wenn es nicht einfach ist, gilt es als Elternteil im Vertrauen zu sein, das Kinder die richtige Wahl für sich treffen. Selbst wenn dies im ersten Anlauf nicht gelingen sollte (aus der subjektiven Sicht der Eltern), lernen Kinder aus ihren „Fehl“-Entscheidungen und das ist gut so. Jede Entscheidung, die sie für sich und mit der Gewissheit über das Vertrauen ihrer Eltern treffen können, gibt ihnen mehr Sicherheit für die Zukunft.

 

Wenn du noch mehr zur Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern erfahren möchtest, lies auch meinen ersten Blogbeitrag zu diesem Thema.


 
Deine Bianca

 


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